09. Dez
2017

Dank aus Anugraha

Zusammen mit den Weihnachtsbriefen der Kinder kam auch ein Brief der Oberin, Sr. Philomena, die sich für die stabile und verlässliche Partnerschaft bedankt, die dem Heim von den deutschen Spendern geboten wird. Sie schreibt über das Erfolgsrezept der Marys – empowerment der Mädchen: “Dadurch geben wir ihnen nicht nur die Chance für ein besseres Leben, sondern vermitteln ihnen das Rüstzeug, auf eigenen Beinen zu stehen. Unser Ansatz ist holistisch. Schulgeld und Nachhilfe werden bezahlt, es gibt gutes Essen und medizinische Versorgung, wir haben Programme, die die Persönlichkeitsentwicklung stärken, es wird Sport betrieben und wir beraten die Mädchen bezüglich eines späteren Berufs. Wir gehen auf Talentsuche nicht nur im Bereich der Schule, üben freies Sprechen, ermuntern die Kinder zur Teamarbeit, arbeiten Führungsqualitäten heraus und bringen ihnen positives Denken bei.“

Im Heim sind gegenwärtig nur 29 Kinder der Klassen 1 – 10, weil elf Kinder von ihren Eltern aus der Schule genommen wurden. Der Grund: Da die meisten Eltern, alle Dalits, also so genannte Unberührbare, als Tagelöhner auf fremden Feldern arbeiten, hat die dreijährige Dürre ihnen jegliche Lebensgrundlage genommen, weil sie keine Arbeit mehr fanden. Auf der Suche nach einem Job haben sie sich in Richtung Großstadt auf den Weg gemacht und ihre Kinder mitgenommen. Das ist bedauerlich, aber es ist indische Realität, mit der wir leben müssen. Immerhin: Im Frühjahr haben aber alle Zehntklässlerinnen noch den Schulabschluss gemacht, eine davon sogar als Beste der ganzen Schule. Zusammen mit einem weiteren Mädchen haben wir sie nach Premanjali geschickt, damit sie im Junior College ihr Abitur machen kann.

Sister Philomena inmitten der Mädchen in Anugraha

Sister Philomena inmitten der Mädchen in Anugraha, ganz rechts unsere 84jährige Sister Kalyani