25. Feb
2017

Ehemaligentreffen in Anugraha

Alle zwei Jahre findet in unseren Projekten Anugraha und Shanti Dhama ein Treffen der Ehemaligen statt. Diesmal war Anugraha dran, 20 Mädchen kamen und es ging zu, wie bei uns auf einem Klassentreffen. LIFT kann kaum glauben, dass diese jungen Damen einmal als verschüchterte, armselige kleine Kinder aus den Lehmhütten der Umgebung, wo sie mit ihren meist analphabetischen Eltern lebten, zu dem Marys gekommen sind. Mit Kind und Kegel, sprich mit Ehemann und Kindern, waren einige da, andere erschienen in ihren besten Sonntagskleidern, sodass man nicht ahnte, dass etwa Stephy sonst im properen Krankenschwesterdress herumsaust. Nisha (auf dem Foto ganz links) war extra aus Mysore angereist, wo sie in unserem neuen Projekt Premanjali wohnt, und mit 29 anderen Mädchen seit zwei Jahren aufs College geht, weil sie Lehrerin werden will. Nisha lebte seit ihrem achten Lebensjahr als Waise in Anugraha, wo ihr, wie den anderen elternlosen Kindern dort, das Heim zum Zuhause und die Sisters zu Eltern wurden, besonders die mittlerweile 84-jährige Sr. Kalyani, die sozusagen die Mutter der Anugraha-Kinder ist. Rita hat Modezeichnung studiert und arbeitet in der Textilbranche, die begabte Flavia ist in Bombay auf dem College, Celestine hat gerade in Mysore ihr Abitur gemacht, Alpriya, Carmeline, Suchtra und Celine sind ebenfalls dort auf dem College. Überall wurde erzählt, gelacht und getanzt, schrieb uns die Oberin Sr. Philomena. Und am Nachmittag gab es, für Indien ganz untypisch, selbstgebackenen Kuchen. Das hat den Marys die längst verstorbene Ordensgründerin Anna Huberta Roggendorf, eine deutsche Nonne, beigebracht. Wie auch das Plätzchenbacken zu Weihnachten. Darauf sind alle Kinder scharf. Am meisten allerdings die Hindus und Moslems. Denn so schrieb uns mal ein Kind: „So etwas kennen wir gar nicht.“

17-01_Treffen der Ehemaligen in Anugraha

Ehemaligentreffen in Anugraha