09. Dez
2017

Dürre in Shanti Dhama

Dürre in Shanti Dhama

Auch in unserem Heim Shanti Dhama leben derzeit nur 29 Mädchen, weil 13 Kinder von ihren Eltern aus der Schule genommen wurden, unter ihnen elf, die noch nicht die Klasse 10 erreicht haben. Das Heim liegt im Dürregebiet des Staates Karnataka, in dem nach drei Jahren Trockenheit die Böden unfruchtbar geworden sind, sodass die landlosen Tagelöhner keine Arbeit und keinen Verdienst mehr hatten.

Immerhin ist es gelungen, zwei dieser Mädchen in anderen Heimen der Helpers of Mary unterzubringen. Ein weiteres Mädchen nimmt derzeit am Mutterhaus der Marys in Bombay an einem der zahlreichen Kurse teil, in denen die Schwestern Schülerinnen und Frauen ohne Schulabschluss zu Barfußärztinnen und Arzthelferinnen ausbilden. Das Mädchen wird danach nach Shanti Dhama zurückkehren, um auf der dortigen Krankenstation zu arbeiten. Unsere Schwestern versorgen nämlich nicht nur die Kinder, sondern sie sind auch für die medizinische Versorgung der umliegenden Dörfer zuständig. Außerdem organisieren sie jedes Jahr ein sogenanntes Eye Camp, in dem ehrenamtliche Augenärzte Dutzenden Menschen durch Katarakt-Operationen wieder zum Sehen verhelfen.

Sollte Mädchen aus unserem Heim Shanti Dhama

Mädchen aus unserem Heim Shanti Dhama zeigen stolz ihre gewonnen Urkunden

Auszüge aus den Weihnachtsbriefen der Mädchen

….Babiayasha, 2. Klasse, Waise: „Meine Mutter starb, als ich ein Baby war, mein Vater rannte weg. Ich bin die Jüngste hier im Heim. Alle lieben mich und später will ich Lehrerin werden.“

….J., 3. Klasse: „Meine Mutter arbeitet sehr hart, aber sie ist oft krank.  Mein Vater trinkt jeden Tag und dann schlägt er meine Mutter. Da kann man einfach nicht lernen.“

….Santani, 4. Klasse: „Ich habe im Juli meine Mutter verloren. Mein kleiner Bruder arbeitet mit meinem Vater auf dem Feld. Ich freue mich schon auf Weihnachten. Dann bekommen wir ein neues Kleid und ein Geschenk.“

….S., 3. Klasse: „Mein Vater ist Alkoholiker. Der schlägt meine Mutter und uns, weil er uns nicht liebt. Deshalb bin ich hier.“

….P., 6. Klasse: „Meine Mutter arbeitet als Tagelöhnerin, mein Vater als Kuli. Wir haben viele Probleme in der Familie. In der Schule habe ich manchmal Schwierigkeiten, etwas zu begreifen.“

….Suzana, 6. Klasse: (sie ist unsere Vorzeigeschülerin, der wir die englischsprachige Privatschule bezahlen): „Ich möchte Ingenieurin werden.“

….Rojita, 9. Klasse: „Die Toiletten in unserer Schule sind dreckig. Das mag ich gar nicht.  Ich möchte gern studieren, damit ich mich um meine Mutter kümmern kann.“

….Jyoti, 10. Klasse: „Ich danke Euch, dass Ihr Tag und Nacht für uns arbeitet, um uns Geld zu schicken. Ich will beim Lernen nicht viel Zeit verschwenden und nach dem Abschluss Arzthelferin werden. Dann kann ich schnell arbeiten und mich um meine Mutter kümmern.“

…Prerana, 8. Klasse: „Ich habe keinen Vater mehr. Meine Mutter arbeitet sehr hart, aber manchmal haben wir nichts zu essen im Haus.“

….M., 9. Klasse: „Ich habe keine Mutter mehr und ich vermisse sie sehr. Aber hier finde ich mütterliche Liebe (das schreibt sie tatsächlich so!) bei den Sisters. Viele meiner Freundinnen sind auch Halbwaisen. Mein Vater trinkt und wir haben kein richtiges Haus. Ich möchte Krankenschwester werden.“