23. Sep
2022

Projekt für „mittellose Frauen“ sehr erfolgreich

Ein Vermächtnis, das das Leben von 600 Frauen in Indien verändert

Im Februar 2021 Jahr bekam LIFT e.V. ein großzügiges Vermächtnis. Die Geberin, Helga Riechle, hatte darin explizit verfügt, „benachteiligte Frauen“ zu unterstützen. Mit großem Einsatz kamen die Helpers of Mary diesem Herzenswunsch von Frau Riechle nach und riefen innerhalb weniger Wochen das auf drei Jahre angelegte „Destitute Women Project“ (Projekt für mittellose Frauen) ins Leben. Es läuft sehr erfolgreich, worüber wir gerne berichten.

Ein neuer Hoffnungsstrahl in den Dörfern

Jedes Jahr wählen die Helpers of Mary aus unterschiedlichen Kommunen jeweils 200 Frauen aus, die unverschuldet in Not geraten sind: Alleinerziehend, verwitwet, mit erkrankten Ehemännern oder auch vom Ehemann im Stich gelassen, alle auf sich selbst gestellt, wenn es darum geht, ihre Familie zu ernähren. Sie leben unter der Armutsgrenze, sind wenig gebildet und mussten die Schule abbrechen. Mit kleinen Beträgen zwischen umgerechnet 180 und 250 Euro bekommen diese Frauen in Notlagen eine Anschubfinanzierung, die ihnen hilft, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können: Eine Ziege, Hühner, Ferkel, eine Nähmaschine, Ware oder einen Karren für einen Verkaufsstand. Es sind kleine Dinge, die Großes bewirken.

„For such women this program is giving a new ray of hope.“, so berichtet uns Sister Regina aus Andheri über das Projekt.

Ziegenzucht ist ein Baustein des Projektes für mittellose Frauen der Helpers of Mary

Das Halten von Ziegen zahlt sich gleich doppelt aus, denn bekommt eine Ziege mehr als ein Zicklein, darf die Halterin ein Kitz behalten und das andere Zicklein wird an andere mittellose Frauen weitergegeben.

Persönliche Besuche durch die Generaloberin

Sister Pushpy, Generaloberin der Helpers of Mary, hat viele dieser Frauen in den letzten Monaten besucht und konnte sich selbst überzeugen, wie die Frauen es geschafft haben, eine Existenz für sich und ihre Familien aufzubauen. Begeistert berichtet sie von den Ideen und der Geschäftstüchtigkeit von Gracy A. die jeden Morgen mit einem mobilen Teestand nahe einem Hospital in Südindien steht. Sie hat ihr Angebot nach und nach erweitert und verkauft alles, was genau dort gebraucht wird: Ein selbstgebasteltes Set aus Handtuch, Zahnbürste und Seife für diejenigen, die ins Krankenhaus müssen, Tee, Frühstück und Snacks für diejenigen, die zu Besuch kommen oder zur Arbeit gehen.

Oder Hema D. aus einem Dorf in Maharashtra, Mutter von zwei Kindern. Die Trennung von ihrem Mann hatte sie aus der Bahn geworfen und sie wusste nicht, wie sie sich und die Kinder ernähren oder ihnen eine Ausbildung ermöglichen soll. Im Rahmen des Projektes haben die Marys Hema Grundkenntnisse im Nähen beigebracht und eine Nähmaschine gekauft, mit der sie nun Kleider und Tücher näht und bestickt. Ihre Fertigkeiten haben sich inzwischen im Dorf rumgesprochen, so dass sie immer mehr Aufträge bekommt und inzwischen den Lebensunterhalt und den Schulbesuch für die Kinder verdient.

Die Marys haben Hema an ihrem Nähplatz besucht und fanden eine Frau, die ihren Weg im Leben wiedergefunden hat.

Hilfe, die ankommt

Wir könnten noch von vielen anderen Erfolgsgeschichten berichten, denn die Marys haben jedes einzelne Frauenschicksal dokumentiert und verfolgt, was aus den Frauen geworden ist und wie sie ihren Weg aus der Armut geschafft haben.

Regelmäßig kommen die teilnehmenden Frauen zum Austausch zusammen und bekommen von den Marys Unterstützung, Wissen und Hilfe für den Erfolg ihres „Business“. Bei diesen Treffen teilen sie auch ihre Schwierigkeiten und ihre Erfolge miteinander, sie inspirieren und ermutigen sich gegenseitig, und die Marys sehen, wie ihr Selbstvertrauen wächst.

Das Schöne ist: Das Destitute Women Projekt geht weiter. Jedes Jahr fördern die Marys weitere Frauen, so dass sich die Hilfe schneeballartig fortsetzt, denn nicht nur die geförderten Frauen profitieren, sondern auch ihre Familien: die Kinder können in die Schule und sich eine eigene Zukunft aufbauen.

Die Marys sind sehr zufrieden mit dem andauernden Erfolg des Projektes, das armen Frauen eine nachhaltige und zuverlässige Einkommensquelle ermöglicht. „This program is helping poor women with a sustainable and self-reliant source of livelihood.“ so Sr. Regina. 

LIFT e.V. würde das Projekt gerne über die drei Jahre hinaus, also auch nach 2024, fortführen und noch vielen weiteren Frauen die Chance geben, mit einer kleinen Starthilfe einen großen Schritt in die eigene Unabhängigkeit zu gehen. Weitere Informationen können über den LIFT Newsletter abonniert werden. 

Teilnehmerinnen des Projektes für mittellose Frauen

Anleitungen der Schwestern sowie ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmerinnen sind wichtig.