2018
Weihnachtsbriefe aus Indien
Weihnachtsbriefe 2018
Auch in diesem Jahr haben uns wieder viele bunte Weihnachtsbriefe aus unseren Projekten in Indien erreicht. Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie Sie gekrakelt haben, als Sie Schreiben lernten? Die kleine Alphonsa (Brief S) müht sich in Kannada, das ist die Sprache in Karnataka, noch ziemlich unbeholfen ab. „Die Schwestern kümmern sich um uns, als ob sie unsere Eltern wären“, schreibt sie uns. Sanjanas Brief (S 2) sieht schon anders aus, denn sie ist bereits in der 7. Klasse. Sie will einmal „eine gute Lehrerin werden. Denn ich unterrichte gern kleine Kinder.“ Jensita (A),7. Klasse, hört trotz des neugekauften Hörgeräts immer noch nicht gut. „Aber meine Freundinnen erklären mir alles, was ich in der Schule nicht mitbekomme“. Gagoda (Brief B), 5 . Klasse, bedankt sich „für all Eure Hilfe und Unterstützung“. Schauen Sie sich mal die kleine Menschenkette am Rand an. Das ist eine für die Adivasi des Nordens typische Zeichnung. So sehen sie sich. Anschließend berichtet Telma, die im nächsten Jahr das Abitur machen wird, aus unserem Heim für die College-Mädchen nicht nur, dass sie gute Noten im Halbjahres-Examen bekommen hat, sondern auch, dass sie eine leidenschaftliche Fußballspielerin ist. (Brief P).
Aus dem gleichen Heim schreibt auch die Abiturientin D.: „Ich habe ein Sehr Gut beim letzten Examen bekommen. Mein Ziel ist, ein Studium zu beenden und dann auf eigenen Beinen zu stehen.“ Dagegen berichtet S., 7. Klasse, aus Anugraha: „Ich würde so gern richtig gut in der Schule sein, doch leider bin ich in allen Fächern schlecht. Zum Glück helfen mir die Schwestern, sodass ich versetzt wurde. Zum Glück habe ich auch noch meine geliebte Mutter. Die schuftet Tag und Nacht für uns, denn mein Vater hat uns verlassen.“ S, 10. Klasse, schreibt: „Ich bin seit acht Jahren hier und habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und Selbstsicherheit aufzubauen. Nun habe ich die Freiheit, alles zu machen, was ich will.“ A., 2. Klasse,:“ Ich bin sehr gut in der Schule und bekomme gute Noten. Als ich vor einem Jahr hierher kam, war ich schüchtern und ängstlich, aber jetzt kann ich mit jedem reden. Ich danke Euch für Eure Liebe und Unterstützung. Das werde ich Euch nie vergessen!“ Rosline und Sujita, aus der 2. und 4. Klasse berichten stolz: „Wir können englische Buchstaben schreiben, und ein bisschen Englisch lesen können wir auch. Lavina, 12. Klasse: „Ich will mich ja nicht über mein College beklagen, aber Strom gibt es selten und Trinkwasser überhaupt nicht. Aber da muss man eben durch. Schließlich will ich Krankenschwester werden.“ Aus Shanti Dhama schreibt P., 5. Klasse:“Meine Eltern waren nicht in der Schule. Deshalb möchte ich viel lernen und etwas Größeres machen, als es bisher in meiner Familie üblich war. Wir lesen jeden Tag die Zeitung, damit wir wissen, was los ist.“ Und Juliet, die gerade den Bachelor in Englisch macht: „Ich will dann auf Lehramt studieren, damit ich Kindern mein Wissen weitergeben kann.“ Und zum Schluss M., 10. Klasse. „Ich bin stolz darauf, dass ich schon vier Jahre in Shanti Dhama sein darf. Denn hier bin ich ganz anders groß geworden, als zuhause. Jetzt kann ich auf eigenen Füßen stehen.“